Vorwort
In den 125 Jahren ihres Bestehens hat die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Finthen bewiesen, dass gegenseitiges Helfen bei Not und Gefahr zu den wichtigsten Voraussetzungen solidarischen Zusammenlebens gehört. Ständig einsatzbereit zu sein und sich auf einem hohen Leistungsstand zu halten, erfordern dabei ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Opferbereitschaft. Gerade in der heutigen Zeit, in der im Arbeitsleben die Belastungen vielfältig sind und deshalb hohe Anforderungen gestellt werden, ist eine zusätzliche und zudem ehrenamtliche Tätigkeit in einer Hilfsorganisation besonders schwierig. Umso höher ist es zu bewerten, wenn sich nach wie vor Bürger bereit finden, diesen Dienst selbstlos und uneigennützig zu versehen. Durch ihre vorbildliche, nachahmenswerte und ehrenamtliche Pflichterfüllung sind unsere Feuerwehrkameraden Sinnbild bürgerschaftlicher Mitverantwortung, auf der unsere demokratische Ordnung beruht, geworden.
Ehe auf die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr über 125 Jahre eingegangen wird, muss vermerkt werden, dass schon vor 1871 eine Brandbekämpfung in Finthen organisiert war. In einer Abhandlung von Dr. Hermann Schreiber zur Geschichte der Brandbekämpfung wird festgestellt: „Um Wasser war man nicht verlegen. Die vielen Wasseradern, die durch Finthen hinziehen, ermöglichten im Dorf die Anlage vieler ergiebiger Brunnen. Daneben gab es im Ortsbereich noch mehrere starke Quellen; alle hatten ihre Bedeutung für die schnelle Wasserbeschaffung.”
Feuerläufer in Finthen
Die erste Finther Feuerläuferordnung ist uns aus dem Jahr 1812 überliefert. Es war eine ständig gleichbleibende Zahl von 8 bis 12 Feuerläufern. Ihre Aufgabe war es, sobald ein Brand entdeckt wurde, mit Eimern, Leitern und sonstigen Geräten herbeizueilen und den Brand zu bekämpfen. Bereits 1820 gab es eine Feuerordnung. Erstmals findet sich in diesen Jahren eine Nachricht über eine Feuerspritze in Finthen. Einteilung erfolgte für die Feuereimer, Feuerleitern und Feuerhaken. „Es ist Ordnung zu halten, dass die Leute in Reih und Glied stehen.” Die Sicherheitswache wurde neu gebildet. Erst im Jahre 1855 wurde die Feuerordnung von 1820 erweitert und ergänzt. Bei dieser Feuerordnung blieb es bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Finthen.
Im Jahre 1852 wurden bei einem Großbrand in Finthen 22 Gebäude ein Raub der Flammen. Daraufhin schaffte die Gemeindeverwaltung von Finthen eine vierrädrige Spritze an. Sie kostete 760 Gulden. 1856 machte die Aachen-Münchener Feuerversicherungsgesellschaft der Gemeinde eine kleine Abprotzspritze zum Geschenk, die noch bis 1942 zum Auspumpen von Kellern Verwendung fand. Die Pflichtfeuerwehr bediente diese Geräte.
125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Mainz-Finthen
Die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Finthen konnte 1996 auf ihr 125jähriges Bestehen zurückblicken und wollte dies in festlichem Rahmen begehen. Wir wollten die Feier nicht vorübergehen lassen, ohne einen Rückblick auf die Geschichte der Wehr seit ihrer Gründung zu halten. In großen Zügen zeigen wir die Entstehung und die 125 Jahre im Leben der Wehr.
Aufbau der Feuerwehr in den Jahren 1871-1896
Aufbau der Feuerwehr in den Jahren 1871-1896 | |
1871 | Auf Anregung des Tünchermeisters Peter Binnefeld fand im Januar 1871 im “Goldenen Stern” (heute: Rathaus-Apotheke) eine Versammlung statt, bei der die Freiwillige Feuerwehr Finthen gegründet wurde. Der neugegründeten Wehr traten 15 Mann bei. Kommandant wurde Jakob Müller. |
1880 | Die Mannschaftsstärke wuchs auf 22 Mann. |
1884 | Das alte Spritzenhaus wurde abgerissen und ein neues in der Borngasse am Brandweiher “Weed” gebaut. Eine Wasserleitung war noch nicht vorhanden, so dass das Wasser in Fässern herbeigeschafft werden musste. Die Feuerwehr hatte 22 Aktive, 36 Hilfsfeuerwehrmänner, 2 Spritzen, 2 Sprossenleitern, 3 Dachleitern und einen Gerätewagen. |
1885 | Das Feuerwehrlöschwesen in der Gemeinde wurde neu organisiert. |
1887 | Ein Bild mit 18 Aktiven ist nachfolgend dargestellt. Ein Schreiben des Großherzoglichen Kreisamtes Mainz ist als Beispiel für den damaligen Schriftverkehr anschließend wiedergegeben. (Von links nach rechts) Vorne: unbekannt, Lorenz Scheuermann, Jakob Frenz, Ludwig Joh. Weiser, Kommandant Ambrosius Weil, unbekannt, Johann Rudolph, Schmitt, Nikolaus Mumm, Peter Jos. Reichert. Hinten: unbekannt, August Heinrich Weil, unbekannt, Heinrich Huster, Peter Steinbrech Franz Brill, Ludwig Kohl, Michael Datz. |
1890 | Nach einer Großherzoglichen Verordnung musste in Finthen die Feuerwehr folgende Ausrüstung haben :
Betreffend: Die Feuerlöscheinrichtungen in Finthen; ihr Gesuch derselben um Gewährung einer Beihilfe |
1891 | Die Effektivität der Löschgeräte wurde verbessert. Eine Inspektion der Geräte war vordringlich. |
1892 | Die Gemeinde musste ihre Aufwendungen an die Großherzogliche Verwaltung melden. Daraus ergab sich die Höhe des Zuschusses. |
1894 | Im Spritzenhaus wurden Schilder angebracht, um die Aufbewahrung der Geräte kenntlich zu machen. |
1895 | Neuer Kommandant wurde Peter Steinbrech, der dieses Amt 30 Jahre inne hatte. |
1896 | Die Einwohnerzahl von Finthen betrug 2650 Personen. Davon standen 44 aktive Feuerwehrleute und 120 weitere Personen bereit und bildeten zusammen das Feuerlöschwesen. Zwei Spritzen mit Saugwerk und eine Spritze ohne Saugwerk stellte die Gemeinde zur Verfügung. Der Wert dieser Ausrüstung betrug 2150 Goldmark. |
Die Feuerwehr um den 1. Weltkrieg von 1900-1920 | |
1900 | Die Gemeinde ließ eine Wasserleitung und eine Hydrantenanlage bauen. Hierdurch wurde die Wehr in die Lage versetzt, die entstehenden Brände rasch und wirksam zu bekämpfen. Von 1871 bis 1900 waren 30 Brände zu verzeichnen. Bürgermeister ist Jakob Bieroth. |
1904 | Ein neuer Hydrantenwagen wurde angeschafft. |
1907 | Besichtigung der Geräte durch das Großherzogliche Kreisamt in Mainz. |
1910 | Ein weiterer Neubau eines Spritzenhauses mit einem Trockenturm in der Bierothstraße wurde errichtet. Durch die Verbesserung der Ausrüstung und die regelmäßige Ausbildung war die Wehr in der Lage, auch größere Brände zu bekämpfen. |
1914 bis 1918 | In der Zeit des Ersten Weltkrieges wurden die meisten aktiven Feuerwehrmitglieder zu den Fahnen gerufen. Ältere und junge Feuerwehrmänner übernahmen die Aufgaben des Brandschutzes. Alle Männer zwischen 17-60 Jahren konnten zur Pflichtfeuerwehr berufen werden. Der vorbeugende Brandschutz im Umkreis der Festung Mainz gegen Sabotage und zur Sicherung der Ernte wurde intensiviert. Ebenso war die Versorgung der Bevölkerung mit Mühlenprodukten von der Feuerwehr zu beaufsichtigen. Ständige Feuerwachen wurden nun eingerichtet, um feindliche Agenten aufzuspüren. Die Ledereimer mussten abgegeben werden, um Schuhe für die Front produzieren zu können. Da die Wasserleitung vorhanden war, wurden die Eimer nicht mehr benötigt. |
1920 | Die neue Landesfeuerwehrverordnung wurde in Kraft gesetzt. Die verpflichteten Einwohner mussten sich in Listen eintragen lassen. |
Die Feuerwehr um den 2. Weltkrieg von 1921-1946 | |
1921 | Die Feuerwehr feierte unter Anteilnahme der gesamten Bevölkerung und vielen auswärtigen Wehren ihr 50jähriges Bestehen. Zu ihrem 50jähriges Jubiläum hatte die Feuerwehr ein Gruppenfoto erstellen lassen, das nachfolgend dargestellt ist. (Von links nach rechts) Vordere Gruppe, 1. Reihe: unbekannt, 1. Kommandant Franz P. Sprengard, Peter Josef Steinbrech, Bürgermeister Philipp Kraft, Peter Josef Reichert, Josef Geier, Kölsch. Linke untere Gruppe, 1. Reihe: Polizeidiener Philipp Veit, Silz, Christoph Steinbrech, Ludwig Braum, unbekannt, Philipp Geier, Johann Bapt. Geyer, Ludwig Hochhaus, Fritz Appel. Rechte untere Gruppe, 1. Reihe: Ferdinand Pfeifer, Fütterer, unbekannt, Valentin Wolf, Johann Heinrich Silz, Silz, Wilhelm Weber, Polizeidiener Franz Datz. 2. Reihe: Karl Schäfer, unbekannt. Feuerwehr-Kapelle, 1. Reihe: Johann Peter Steinbrech, Peter Josef Binnefeld, Peter Steinbrech, Karl Binnefeld. 2. Reihe: Nikolaus Schmitt, Friedrich Binnefeld, Peter Datz, Karl Binnefeld, Dirigent Karl Datz, Anton Sprengard, Ferdinand Pfeifer (Drais), Christoph Steinbrech. Linke obere Gruppe, 1. Reihe: Anton Sprengard, Johann Peter Steinbrech, Jakob Heinrich, Nikolaus Schmitt,unbekannt, Karl Binnefeld, Martin Silz, Ferdinand Pfeifer, Josef Veit. 2. Reihe: Josef Hochhaus, Johann Datz, Ludwig Jakob Hanselmann, Karl Binnefeld, Schüler. Rechte obere Gruppe, 1. Reihe: Christoph Steinbrech, Franz Gebhard, Johann Rudolph, Schmitt, Sebastian Schmitt, Johann P. Silz, Christoph Silz, Wilhelm Bieroth. |
1924 | Das Feuerwehrehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst wurde gestiftet. |
1926 | Peter Steinbrech schied als Kommandant nach 30 Dienstjahren aus und übergab sein Amt an den neuen Kommandanten Franz Peter Sprengard. Die Weiterbildung der Feuerwehrleute wurde neu organisiert. Ein Ausbildungskurs fand in Gonsenheim statt. |
1927 | Die Feuerwehr bildete eine Sanitätskolonne unter Leitung der Finther Ärzteschaft. Zur Abgeordneten-Versammlung der hessischen Feuerwehren wurde Johann J. Geier entsandt. Der Zustand der kleinen Spritze von 1862 war miserabel. |
1928 | Anlässlich eines Brandes in der Kirchgasse stellte sich heraus, dass 100 m Schlauch, 2 Baumleitern und 3 große Steigergurte dringend benötigt wurden. |
1929 | Bei einem Brand im “Kleinen Frankreich” wurden Mängel am Hydranten festgestellt. |
1931 | 2000 Feuerwehrleute kamen nach Finthen, um das 60jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Finthen und das 25jährige Jubiläum der Rheinhessischen Provinz-Feuerwehr zu feiern. Zu diesem Fest wurde erstmals eine Festschrift herausgegeben. Für die Gemeinde war dies das größte Ereignis, das es bis dahin gab. Eine große Schauübung erfolgte am Anwesen “Zum Adler”. Ein Gruppenbild ist nachfolgend dargestellt (aufgenommen auf dem Juxplatz in der Jungenfeldstraße). Die Freiwillige Feuerwehr war zu einer ansehnlichen Stärke herangewachsen. Sie hatte 5 Offiziere, 5 Rottenführer und 50 Feuerwehrmänner. In der Geschichte der Wehr wurden bis dahin 71 Brände erfolgreich bekämpft. (Von links nach rechts) 1. Reihe: Johann Peter Sitz, Nikolaus Schmitt, Josef Veit, Jakob Heinrich, Peter Josef Reichert, Kommandant Franz P. Sprengard, Bürgermeister Philipp Kraft, Peter Steinbrech, Fritz Appel, Johann Heinrich Silz, Josef Geier, Adam Pfeifer, Sebastian Philipp Schmitt, Peter Datz. 2. Reihe: Wilhelm Bieroth, Adam Weil, Peter Wollstädter, Gustav Hahn, Karl Binnefeld, Johann Bapt. Bienefeld, Karl Stein, Ludwig Jakob Hanselmann, Ludwig Braum, Philipp Geier, Johann Thomas Pfeifer, Appel, Johann Peter Steinbrech, Josef Hochhaus, Polizeidiener Philipp Veit. 3. Reihe: Karl Binnefeld, Jakob Schäfer, Philipp Schmitt, Adam Mayer, Johann Schmitt, Wenzeslaus Kraft, Franz Silz, Erlenbach, Valentin Wolf, Karl Schäfer, Anton Heidig. 4. Reihe: Christoph Steinbrech, Georg Fastnacht, Martin Silz, Ernst Becker, Philipp Schmitt, Johann Ludwig Wollstädter, Philipp Pfeifer, Johann Bapt. Geier, Nikolaus Schmitt, Ludwig Schmitt, Alois Schamberger. |
1932 | Ein Waldbrand im Lennebergwald musste bekämpft werden. |
1933 | Eine Magirus Motorspritze wurde angeschafft. Sie hatte eine Leistung von 800 Litern Wasser pro Minute. Bei einem Scheunenbrand in der Neugasse wurde die Leistung dieser Neuanschaffung unter Beweis gestellt. Die Feuerwehren im Dritten Reich wurden straff organisiert. In den Führungsspitzen erfolgte eine Wachablösung. Das Löschwesen auf dem Layenhof wurde neu geregelt. Infolge der allgemeinen Notlage der Gemeinde Finthen verzichtete die Freiwillige Feuerwehr auf Zahlungen von der Gemeinde. |
1934 | Durchführung der “Deutschen Feuerwehrwoche” in Leipzig. Ein Scheunenbrand bei Jakob M. Weil war zu bekämpfen. Die Entschädigung der Brandwachen wurden auf ¾ des Stundenlohnes eines Maurers festgesetzt. |
1935 | Jakob Heinrich wurde 1. Kommandant. Eine Abordnung besuchte die Ausstellung “Roter Hahn” in Dresden. |
1936 | Das Gasthaus “Zum Adler” fiel einem Großbrand zum Opfer. Für die Anschaffung von 40 Stahlhelmen erhielt die Feuerwehr einen Zuschuss von der Brandversicherung. Vorrichtungen zum Stauen von Wasser wurden eingerichtet. |
1937 | Philipp Peter Pfeifer wurde zum 2. Kommandanten gewählt. Das neue Vereinslokal ist das Gasthaus “Zum Turnerheim”. |
1939 | Zur Wehrmacht wurden 45 Aktive, 70 Pflichtfeuerwehrleute und die jungen Feuerwehrmänner eingezogen. Jüngere und ältere Gemeindemitglieder wurden ausgebildet und eine Frauenfeuerwehr ins Leben gerufen. Die Feuerwehr wurde nach Fliegerangriffen auf Mainz, Frankfurt, Darmstadt, Mannheim, Offenbach, Kastei, Bingen und Rüsselsheim gerufen. Bei 29 Einsätzen dieser Art sind 6000 Stunden aufgewendet worden. Die kriegsbedingten Einsätze stellten höchste Anforderungen an die Wehr. Während die Männer an der Front waren, hatten die Frauen mit Bravour in ihren Heimatgemeinden den Feuerwehrdienst gemeistert. 1942 Bei Luftangriffen auf Mainz musste die Feuerwehr mehrfach im Stadtgebiet helfen, da es überall brannte. Als Beispiel werden 3 besonders harte Tage beschrieben:
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1944 | Ein Bild der Frauenfeuerwehr aus den Kriegsjahren ist nachfolgend dargestellt. (Von links nach rechts) 1. Reihe: Brandmeister Philipp Schmitt, Katharina Weil (geb. Weil), Maria Mehlig (geb. Veit), Annemarie May (geb. Mumm), Katharina Höret (geb. Hochhaus), Erna Hanselmann, Käthi Mayer (geb. Lehr), Margarethe Nikolaus (geb. Lehr), Oberbrandmeister Jakob Heinrich. 2. Reihe: Elisabeth Kirch (geb. Weil), Maria Binnefeld (geb. Satter), Änni Schultehinrichs (geb. Pfeifer), Marianne Weber (geb. Heinrich), Änni Hessemer (geb. Stein), Elisabeth Lemment (geb. Kram). 3. Reihe: Käthi Forestier (geb. Sauter), Anneliese Wandrasch (geb. Klein), Luise Deuser (geb. Pfeifer), Loni Heidelberger (geb. Stauth). 4. Reihe: Maria Schmitt (geb. Schmitt), Katharina Lehr (geb. Schmitt), Maria Zaumseil (geb. Bieroth). 5. Reihe: Maria Pfeifer (geb. Pfeifer), Kreisbrandinspektor Werner aus Nierstein, Maria Perske (geb. Frankenberg). 6. Reihe: Hildegard Steilen (geb. Binnefeld), Änni Wollstädter (geb. Hessemer). |
1945 | Jakob Heinrich schied bei Kriegsende nach über 20 Jahren aktivem Dienst aus. In diesem Zeitraum war er 10 Jahre 1. Kommandant der Feuerwehr. Während der Kriegsjahre war die Feuerwehr überaus tapfer und erfolgreich bei vielen auswärtigen Einsätzen. Diese Leistung wurde mit Jakob Heinrich an der Spitze erbracht und ehrt ihn als Feuerwehrmann. Auf Anordnung der Besatzungsbehörde wurde die Mannschaftsstärke auf 32 Personen reduziert. Neuer Kommandant wurde Philipp Jakob Schmitt. |
1946 | Philipp Peter Pfeifer wurde 1. Kommandant. Er begleitete dieses Amt bis 1969. |
Wiederaufbau der Feuerwehr nach dem Kriege von 1946-1971 | |
1949 | Eine Hilfsfeuerwehr durfte nunmehr gebildet werden. |
1950 | Die Feuerwehr wurde systematisch durch den 1. Kommandanten unter Mithilfe von Adolf Weil und Philipp Johann Schmitt ausgebaut. |
1951 | Die Freiwillige Feuerwehr feierte ihr 80jähriges Bestehen mit einem großen Fest und Fahnenweihe. Ein Gruppenbild der aktiven Feuerwehr und der Festdamen ist nachfolgend abgebildet. Der Mitgliederstand wuchs auf 15 Ehrenkameraden, 50 Aktive und 120 inaktive Mitglieder. In den 80 Jahren ihres Bestehens wurden 85 Einsätze und 29 kriegsbedingte Einsätze verzeichnet. (Von links nach rechts) 1. Reihe: Karl Dörrschuck, Karl Wollstadt, Philipp Schmitt, Kassierer Adam Mayer, 2. Kommandant Josef Berg, Bürgermeister Philipp Hach, 1. Kommandant Philipp Peter Pfeifer, Schriftführer Philipp Schmitt, Philipp Johann Weil, Adam Weil l, Adam Schwalbach. 2. Reihe: Heinz Stauth, Peter Josef Simon, Peter Weil, Erich Hahn, Ludwig Wollstädter, Philipp Schmitt, Jakob Weil, Hans Weil, Ludwig Eisinger, Heinz Schramm, Ludwig Becker, Karl Binnefeld, 3, Reihe: Gottlieb Wollstädter, Johann Adolf Schmitt, Hermann Weil, Ludwig Schäfer, Ludwig Peter Schmitt, Ludwig Gebhard, Adam Josef Pfeifer, Ludwig Bernhard Schmitt, Hans Schmitt, Ludwig Müller, Karl Müller, Hermann Pfeifer. 4. Reihe: Günter Hanselmann, Bernhard Schmitt, Bernhard Weil, Edmund Binnefeld, Josef Schmitt, Dieter Huf, Johann Pfeifer, Ernst Becker. (Von links nach rechts) 1. Reihe: Maria Weil (geb. Schmitt), Maria Klein (geb. Schmitt), Katharina Dang (geb. Schmitt), Rosel Bielmeier (geb. Weil), Maria Herbert (geb. Datz), Rosel Thiel (geb. Weil), Maria Therese Pfeifer (geb. Wollstädter). 2. Reihe: Günter Hanselmann, Hilde Pfeifer (geb. Schäfer), Irmgard Schüler (geb. Weil), Maria Pfeifer (geb. Wollstädter), Erna Kasper (geb. Weil), Anita Wolters (geb. Hochhaus), Annemarie Schuster (geb. Schwalbach), Luzia Arnold (geb. Hochhaus), Adolf Weil. 3. Reihe: Edmund Binnefeld, Josef Darmstadt, Josef Schmitt |
1952 | Dr. Hermann Schreiber veröffentlichte die Jubiläumsschrift zur Brandbekämpfung in Finthen vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. |
1953 | Der Versorgungszustand der Freiwilligen Feuerwehr mit Löschgeräten ist hervorragend. Der Bestand war:
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1955 | Ein Unwetter tobte über Finthen. Die Feuerwehr pumpte 19 Keller leer. |
1956 | Der Mitgliederstand betrug :
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1957 | Ein Zimmerbrand in der Feldbergstraße (heute: Wilhelm-Busch-Straße) ist zu verzeichnen. Zusammen mit der Budenheimer Feuerwehr fand eine große Übung am Schloss Waldthausen statt. Die Schulung der Aktiven wurde intensiviert und mit elementaren sowie praktischen Übungen und theoretischem Unterricht gestaltet. |
1958 | In diesem Jahre waren mehrere Brände zu bekämpfen, u. a. bei:
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1959 | Die Anforderungen eines modernen Löschwesens hatte der Gemeinderat wohlwollend berücksichtigt und folgende Anschaffungen beschlossen:
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1960 | Die Feuerwehr veranstaltete mit der amerikanischen Feuerwehr eine Feuerwehrschutzwoche. Der Mannschaftsstand betrug 17 Ehrenkameraden, 55 Aktive und 107 inaktive Mitglieder. |
1964 | Reinhold Silz wurde zum neuen Bürgermeister gewählt. Ein neuer Schlauchwagen für 1000 Meter Schlauch und ein neues LF8 wurden gekauft. |
1968 | Die Planung eines neuen Feuerwehrgerätehauses in der Kirchgasse wurde in Angriff genommen. |
1969 | Finthen wurde eingemeindet und Vorort von Mainz. Ernst Mayer wurde zum 1. Kommandanten gewählt. |
1970 | Bei einer Hochwasserkatastrophe war die Feuerwehr in einem Dauereinsatz. |
Die Feuerwehr im demokratischen Staat von 1971-1996 | |
1971 | Die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Finthen feierte ihr 100jähriges Bestehen. Ein Bild mit den Aktiven ist nachfolgend dargestellt. Bei dieser Feier wurde das neue Feuerwehrgerätehaus durch Oberbürgermeister Jockei Fuchs seiner Bestimmung übergeben. Ein rauschendes Fest wurde gefeiert, bei dem am “Bunten Abend” der Sänger Heino auftrat. Eine Festschrift wurde herausgegeben. Ein Großfeuer bei der Firma Linde in Mainz-Kostheim musste von 2 Berufsfeuerwehren, einer Werksfeuerwehr und 13 Freiwilligen Feuerwehren bekämpft werden; darunter die Freiwillige Feuerwehr Finthen. Bei einem Unwetter gab es größere Überschwemmungsschäden in der Poststraße, Gonsenheimer-Straße und der Prunkgasse. Weitere Brandeinsätze gab es auf dem Werksgelände der Firma Häkle und einer Lagerhalle der Jenaer Glaswerke. (Von links nach rechts) 1. Reihe: Johann Schmitt, Kassierer Stefan Weil, Ehrenkommandant Philipp Peter Pfeifer, Bürgermeister Reinhold Silz, 1. Kommandant Ernst Mayer, 2. Kommandant Adolf Franz Weil, Ludwig Wollstädter. 2. Reihe: Edgar Schäfer, Bernhard Schmitt, Ludwig B, Schmitt, Gottfried Klein, Ludwig Gebhard, Kurt Reichert, Ludwig Peter Schmitt, Adam Pfeifer, Schriftführer Philipp Schmitt. 3. Reihe: Josef Darmstadt, Horst Hauptmann, Erich Becker, Horst Peter Schmitt,Erwin Schmitt, Gottfried Frenz, Benno Pfeifer, Gerhard Wollstädter, Adam Schwalbach. 4. Reihe: Heinz Schramm, Josef Karl Schmitt, Gerhard Pfeifer, Helmut Weil, Ludwig Schmitt, Hermann Pfeifer, Philipp Wollstädter, Ludwig Kohl, Hans Weil. 5. Reihe: Herbert Weil, Reinhold Schäfer, Herbert Schäfer, Werner Pfeifer, Hermann Mayer. 6. Reihe: Ludwig Becker, Oskar Hochhaus, Werner Weil, Reinhold Stein, Philipp Pfeifer. |
1972 | Bei einem Großfeuer in einem Treibstofflager in Mainz-Kastel und bei starken Überschwemmungen in Mombach und Finthen war die Wehr mehrfach gefordert. Die Abschlussübung mit einem angenommenen Brand der Post zeigte den Leistungsstand der Freiwilligen Feuerwehr. Die Feuerwehr besuchte die Ausstellung “Roter Hahn” in Frankfurt. Die modernen Einsatz- und Feuerschutzgeräte ließen erkennen, dass ein Strukturwandel bei den Feuerwehren eintreten muss. |
1973 | Die Feuerwehr klagte über viele Fehlalarme. Zwei Schlauchpumpen wurden angeschafft. Die Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr funktioniert gut, insbesondere die Instandhaltung der Löschgeräte. Zwei Flächenbrände mussten in der Nähe des Busunternehmens Lehr und im Ober-Olmer Wald bekämpft werden. Eine Brandangriffsübung fand auf dem Gelände der Firma Hochhaus statt. Bürgermeister Reinhold Silz starb nach schwerer Krankheit. |
1974 | Die Ausrüstung der Wehr wurde mit einigen Handsprechfunkgeräten und einer Tauchpumpe verbessert sowie die Helme der Feuerwehr mit Leuchtfarbe versehen. Die Abschlussübung wurde auf dem Anwesen von Brennstoff-Reis durchgeführt. Im gesamten Jahr gab es 9 Einsätze, 8 Übungen, 5 Unterrichtsstunden, 2 Versammlungen, 5 Kommandobesprechungen und 12 Feuersicherheitswachen. |
1975 | Die Feuerwehr nimmt an Feuerwehrfesten in Ockenheim und Budenheim teil, ebenso am 75jährigen Jubiläum des Arbeitergesangvereins Freiheit Finthen. Nach einem wolkenbruchartigen Regen mussten mehrere Keller leergepumpt werden. Eine große Übung findet bei der Firma Valentin in Mainz statt. |
1976 | Für 25 Jahre aktiven Dienst wurden 3 Kameraden geehrt (Heinz Schramm, Ludwig P. Schmitt, Ludwig Becker). Drei Einsätze und 17 Übungen waren zu bewältigen. Die Abschlussübung erfolgte auf dem Anwesen der Firma Metallbau Lehr. Dabei wurde angenommen, dass sich bei Schweißarbeiten Gas- und Sauerstoff-Flaschen stark erhitzten und dabei explodierten. |
1977 | Die Wehr musste ihr Können in der Nachbarschaft unter Beweis stellen:
Auf dem Flugplatz explodierte ein amerikanischer Hubschrauber. Die Abschlussübung fand auf den beiden Bauernhöfen Schäfer und Hochhaus in der Flugplatzstraße statt. Eine Großübung der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren wurde bei der Firma Degussa in Mombach absolviert. Beim Kameradschaftsabend wurden 6 junge Kameraden verpflichtet. |
1978 | Nach sintflutartigen Regenfällen musste in Budenheim gegen das Hochwasser gekämpft werden, bei dem mit Sandsäcken die Kämme der Deiche verstärkt wurden. Ein weiterer auswärtiger Einsatz wurde beim Brand der Genossenschaft in Laubenheim notwendig. Praktische Übungen wurden an der Nato-Rampe in Laubenheim und mit Feuerlöschern durchgeführt. Die Abschlussübung fand am Brandobjekt “Bürgerhaus” statt. |
1979 | Nach einem schweren Gewitterregen musste die Wehr mit 35 Mann in Finthen Keller auspumpen und weitere Schäden beseitigen. Ein Flächenbrand auf dem Finther Flugplatz war zu bekämpfen Eine Übung mit Wasserförderung über lange Wegstrecken und eine Gemeinschaftsübung mit dem DRK an der Hauptschule fanden statt. |
1980 | Beim Brand einer Lagerhalle im Zollhafen wurde die Finther Feuerwehr gerufen. Im Ausbildungsprogramm wurden die verschiedenen Pumpen und deren Funktionen an erster Stelle vertieft. Die Abschlussübung fand in der Poststraße (Pfeifer und Schultehinrichs) statt. 60% der Feuerwehrfahrzeuge sind inzwischen älter als 10 Jahre. Ernst Mayer erhält im Rahmen einer Feier das Feuerwehrabzeichen in Gold. |
1981 | Die Feuerwehr feierte ihr 110jähriges Bestehen. Zum Fest kam eine Abordnung aus Rodeneck (Südtirol). 40 Jahre aktiven Dienst feiern Ernst Mayer, Adam. J. Pfeifer, Adam Pfeifer und Gerhard Pfeifer Zum Ehrenkommandanten wird Philipp P. Pfeifer ernannt. Ehrenkamerad wird Johann A. Schmitt. Für 25 Jahre aktiven Dienst wurden Oskar Hochhaus, Hans Weil, Reinhold Schäfer, Erwin Schmitt und Werner Weil geehrt. Nach schweren Gewittern mussten in Finthen und Mainz viele Keller leergepumpt werden. Eine Übung fand auf dem Anwesen Hochhaus, Poststraße, statt. Die Abschlussübung hatte als Brandobjekt die Tankstelle Klein. |
1982 | Die Wehr nahm an zwei Feuerwehrfesten in Essenheim und Ingelheim teil. Eine Brandangriffsübung wurde an der Turnhalle in der Layenhofstraße durchgeführt. Der Ehrenkommandant Philipp P. Pfeifer starb und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und auswärtiger Wehren zu Grabe getragen. Einsatze gab es auf dem Katzenberg, Sertoriusring, Am Weisel und Nelkenweg. Zusätzlich wurde die Wehr nach Gonsenheim zu einem Brand der Käthen-Kaserne gerufen. Im gesamten Jahr waren 17 Einsatze zu verzeichnen. |
1983 | Reinhold Schmitt und Ludwig Schmitt werden zu Hauptfeuerwehrmännern ernannt. Das Goldene Ehrenabzeichen erhielten Bernhard Schmitt, Hermann Pfeifer und Josef Schmitt. Zwischen den Finther Vereinen wird die Form der Brandsicherheitswache verabredet In den Neubaugebieten wurden verschiedene Fehlalarme registriert. Eine Übung mit Brand und Explosion im Chemiesaal der Waldorfschule wurde absolviert. |
1984 | Ernst Mayer wurde mit dem Goldenen Feuerwehrabzeichen als 1 Kommandant verabschiedet und Bernhard Schmitt zum 1 Kommandanten gewählt. Ein Gruppenbild ist nachfolgend abgebildet. Das neue TLF16 wurde eingeweiht. Eine Abordnung besuchte Rodeneck. Bei Bränden im Zollhafen Mainz und bei der Firma Resart musste geholfen werden. Die Grundschule in der Layenhofstraße war Übungsobjekt. Im gesamten Jahre wurden registriert: 3 Unterrichtsabende, 7 Übungen, 1 Feuerwehrfest, 6 Brandsicherheitswachen, 7 Kommandositzungen, 4 Fehlalarme und 9 Einsätze. (Von links nach rechts) 1. Reihe: Schriftführer Rudolf Schüler t, Gruppenführer Reinhold Schmitt, Gruppenführer Herbert Schäfer, 2. Kommandant Bernhard Schmitt, 1. Kommandant Ernst Mayer, Kassierer Reinhold Schäfer, Hausmeister Ludwig Becker, Gruppenführer Edgar Schäfer, Gruppenführer Ludwig Schmitt. 2. Reihe: Werner Pfeifer, Ludwig Gebhard, Oskar Hochhaus, Ludwig Kohl, Manfred Schäfer, Erwin Schmitt, Dieter Pfeifer, Hans Weil, Herbert Weil, Philipp Wollstädter, Heinz Schramm, Josef Schmitt, Hermann Pfeifer sen., Hermann Mayer, Philipp Pfeifer, Josef Darmstadt, Gottfried Klein, Günter Schmitt. 3. Reihe: Werner Weil, Norbert Schmitt, Winfried Geist, Gottfried Frenz, Stefan Wollstädter, Horst Peter Schmitt, Gerhard Wollstädter, Axel Weil, Guido Kohl. 4. Reihe: Stefan Pfeifer, Lothar Schmitt, Hermann Pfeifer jun., Markus Hochhaus, Horst Adolf Schmitt, Stefan Weyer. |
1985 | Beim Tag der Feuerwehr besuchte uns eine Abordnung aus Rodeneck Die Feuerwehr musste einen Scheunenbrand bei Ludwig Wollstädter bekämpfen, wobei 35 Mann und 5 Fahrzeuge beteiligt waren. Bei einem Kellerbrand am Sertoriusring musste sogar die Drehleiter wegen starker Rauchentwicklung im Treppenhaus eingesetzt werden, dazu mussten Atemschutzgeräte mitbenutzt werden. 34 Männer und 5 Fahrzeuge waren im Einsatz. Im gesamten Jahr gab es 16 Einsätze und 9 Ordnungsdienste. |
1986 | Bei einem Brand in einem Wohnhaus, Parcusstraße, Mainz, half die Finther Feuerwehr. Übungsobjekt war die Finther Konservenfabrik Weitere Übungen fanden in Laubenheim an der Nato-Rampe und im Fort Biehler statt. Die Feuerwehr zählte 48 Aktive. |
1987 | Bernhard Schmitt übergab sein Amt als 1. Kommandant an Herbert Schäfer Die Wehr nahm an 3 Festzügen teil: In Ockenheim, Ebersheim und beim Rheinland-Pfalz-Tag in Mainz. Brandeinsatze gab es im Edeka-Markt an der Römerquelle und einem brennenden Stoppelacker im Mühlweg. Beim Autobahnzubringer zur A60 musste ein umgestürzter Getränkelastwagen zusammen mit der Berufswehr entsorgt und wieder aufgerichtet werden. Mehrere Fehlalarme waren zu verzeichnen. Die Abschlussübung fand bei der Autoreparaturwerkstatt Veit statt. |
1988 | Die Planungen für die Erweiterung des Schulungsraumes begannen. Ein Spendenaufruf sollte die finanzielle Basis absichern, da Zuschüsse nicht zu erwarten waren. Ein Großbrand vernichtet die Chirurgische Klinik der Universität Mainz. Insgesamt 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Von Finthen waren alle Feuerwehrmänner mit der gesamten Ausrüstung beteiligt. Beim Brand auf der Mülldeponie in Budenheim musste die Feuerwehr zwei Tage löschen. Bei dem Rhein-Hochwasser wurde der Feuerwehr Budenheim geholfen. Einige Kameraden übernahmen die Dammwache und weitere 20 Männer sicherten den Rheindamm. Die Abschlussübung wurde an der Grundschule Layenhofstraße abgehalten, wobei die Evakuierung der Schüler im Vordergrund stand. |
1989 | Das Feuerwehrarchiv wurde neu geordnet. Der Erweiterungsbau des Schulungsraumes kostet DM 120.000.-. Der Spendenaufruf brachte DM 24.000.- und durch Selbsthilfe wurden DM 40.000.- erbracht. Ein Zuschuss von der Stadt Mainz wurde erhofft und später auch gewährt. Durch Eigeninitiative und dank der Spenden der Finther Bevölkerung konnte der Anbau realisiert werden. Beim Brand des Supermarktes Basis am Katzenberg wurde die Feuerwehr gefordert. Durch starke Regenfälle hatte die Feuerwehr in Finthen 2 Einsätze und in Gonsenheim 10 Einsätze mit 31 Mann zu bewältigen. Insgesamt gab es 20 Einsätze. Diese Häufung der Einsätze war erstmalig zu verzeichnen. Die Abschlussübung war zweigeteilt: Schulübung auf dem Markthallenplatz und einer Brandangriffsübung bei einem angenommenen Dachstuhlbrand der Katholischen Kirche. |
1990 | Die ersten Funkmeldeempfänger wurden für den praktischen Betrieb verwendet. An der Evangelischen Kirche erfolgte eine Übung mit einem Dachstuhlbrand. Eine weitere Übung fand auf dem Gelände der Schreinerei Otte statt. Da die Straßenverhältnisse in Finthen für die Feuerwehr immer schlechter wurden, mussten bei einer Probefahrt durch alle Straßen die Engpässe ermittelt werden. Der Erweiterungsbau am Feuerwehrgerätehaus wurde eingeweiht. Das Goldene Feuerwehrabzeichen erhielt Werner Weil. Reinhold Schäfer und Ludwig Gebhard wurden aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Die Gründung einer Jugendfeuerwehr wurde diskutiert. |
1991 | Am Tag der Feuerwehr wurde die Jugendfeuerwehr mit 18 Jugendlichen gegründet. Die Obhut liegt bei Oliver Hochhaus. Ein neues Löschfahrzeug LF8/12 wurde in Finthen in Dienst gestellt. Bei einem Straßenbahnunfall an der Gemarkungsgrenze nach Gonsenheim wurde ein Menschenleben ausgelöscht. Die Feuerwehr musste bei diesem tragischen Unfall helfen. Im gesamten Jahr waren 29 Einsätze zu verzeichnen. |
1992 | Die Feuerwehr kaufte aus eigenen Mitteln eine Rettungsschere. Die gute Zusammenarbeit mit dem DRK wurde gelobt. Das Goldene Feuerwehrabzeichen erhält Gottfried Klein. Die Anzahl der inaktiven Mitglieder beträgt 200 Personen. Bei der Abschlussübung wurde von einem Brand der Leerguthalle der Markthalle ausgegangen. 41 Mann und alle Fahrzeuge waren im Einsatz. Das Silberne Feuerwehrehrenzeichen erhielten Hermann Mayer, Ludwig Schmitt und Herbert Weil. |
1993 | Im ehemaligen Spritzenhaus in der Bierothstraße musste ein Brand bekämpft werden. Der FCV spendete für Schlauchbrücken. Auf dem Finther Friedhof wurde der neue Gedenkstein für die Gefallenen und verstorbenen Kameraden eingeweiht. Einsätze wurden erforderlich am Draisberg, am Königsborn, in der Waldthausenstraße und am Katzenberg. Auf dem Flugplatz musste die Start- und Landebahn gereinigt werden. Die erste Schauübung der Jugendfeuerwehr wurde ein voller Erfolg. Die Abschlussübung, Poststraße/Ecke Bierothstraße, ging von einem Scheunenbrand aus bei dem zusätzlich ein weiterer Autounfall passiert. Die eingeklemmten Personen mussten mit Hilfe der Rettungsschere des RW1 aus ihrem Wagen geborgen werden. |
1994 | Die Feuerwehr sammelte für Kinder in Bosnien 20 Tonnen Güter und Geldspenden. Am Höfefest in der Lambertstraße nahm die Feuerwehr teil. Die Planungen für das Feuerwehrfest in 1996 laufen an. Als Geburtstagswunsch wird ein neues LF8 genannt. Einsätze waren zu verzeichnen bei einem Küchenbrand im Nelkenweg, Dachstuhlbrand in der Steubenstraße, einem Flächenbrand am Sertoriusring und bei einem Schadensfeuer bei den “Old Trappers”. Insgesamt gab es 21 Einsätze, 8 Kommandositzungen 4 Absperrdienste, 3 Brandsicherheitswachen und 2 Teilnahmen an Festzügen. Verabschiedet wurden Ludwig Kohl und Erwin Schmitt. Das silberne Feuerwehrehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Herbert Schäfer, Gottfried Frenz, Philipp Pfeifer, Benno Pfeifer und Gerhard Wollstädter. |
1995 | Die Jugendfeuerwehr besuchte den Flughafen Frankfurt. Die Vorbereitungen für das Feuerwehrfest bestimmen inzwischen den Alltag, wobei zusätzlich die Schulungs- und Übungsprogramme zu absolvieren sind. |
Diese Feuerwehrchronik zeigt, dass das Leben der Feuerwehr in den vergangenen 125 Jahren sehr bewegt war. Von schönen Ereignissen wird gerne berichtet. Jedoch haben die unangenehmen Zeiten prägend gewirkt und sollen daher nicht verdrängt werden.
Zur Feuerwehrchronik haben wir im Stadtarchiv von Mainz eine ganze Menge interessante Unterlagen gefunden. Im Landesarchiv in Speyer wurden wir ebenfalls fündig. Die besten Unterlagen aus unserer Vergangenheit fanden wir in unserem eigenen Archiv. Falls Unterlagen zu einem Jahr vorhanden waren, so wurde eine Kurzübersicht erstellt. Die fehlenden Jahre bedeuten, dass keine Unterlagen zu diesem Jahr vorhanden sind. Die Freiwillige Feuerwehr würde sich freuen, wenn noch alte Unterlagen zur Feuerwehr gefunden und zur Verfügung gestellt würden.
Immer getreu dem Motto “Gott zu Ehr dem Nächsten zur Wehr”.